Schon seit ihrer Kindheit hat Egzona eine Leidenschaft für grosse Fahrzeuge. Damals durfte sie mit Familienmitgliedern gelegentlich im Lastwagen mitfahren. Das hinterliess bei ihr einen bleibenden Eindruck. Der Beruf als Lastwagenfahrerin blieb ihr jedoch verwehrt. «Ich hatte das Gefühl, dass Männer bevorzugt werden, weil sie körperlich stärker sind. Also gab ich meinen Traum auf und machte stattdessen eine Lehre im Detailhandel», erzählt sie.
Einige Jahre stiess sie per Zufall auf ein Stelleninserat der VBZ und las, dass diese Quereinsteigerinnen als Busfahrerinnen suchen. Für Egzona stand sofort fest: «Da muss ich mich bewerben – das ist es, was ich machen will.» Sie bewarb sich sofort und schon kurze Zeit später begann für sie die Ausbildung zur Buschauffeurin.
Busfahren kann man lernen
Zweieinhalb Jahre ist die Mägenwilerin nun schon mit dem Bus unterwegs – und liebt ihren Beruf. Besonders gefällt ihr, dass sie als Busfahrerin ständig in Bewegung ist. «Ich kann nicht den ganzen Tag am gleichen Ort sitzen. Ich will unterwegs sein und etwas von der Welt sehen. Das gibt mir Energie», erklärt sie. Auch der Kontakt mit Fahrgästen – wenn auch oft flüchtig – ist für sie ein positiver Aspekt: «Ich sehe jeden Tag neue Menschen. Das finde ich spannend.»
Egzona Ajeti ist, wie sie selbst sagt, genau der richtige Typ für diese Arbeit und wünscht sich, dass auch andere Frauen den Weg in den Beruf finden. «Ich komme zwar gut mit meinen männlichen Kollegen aus, aber manchmal fehlt mir der Austausch mit anderen Frauen schon.»
Nach wie vor ist der Männeranteil im Busbetrieb der VBZ deutlich höher. Woran das liegt? Egzona meint, dass sich viele Frauen wohl nicht trauen, ein so grosses Gefährt zu steuern. Ihnen möchte sie die Angst nehmen. «Busfahren ist etwas, das man lernen kann wie Autofahren. Im Ausbildungsprogramm wird man Schritt für Schritt daran herangeführt – und irgendwann ist man Profi. Also traut euch und probiert es aus.»
Flexibel unterwegs – im Job und als Mutter
Nicht zuletzt ist der Job als Buschauffeurin für Egzona ein Segen, weil er ihr die nötige Flexibilität gewährt, Berufs- und Privatleben unter einen Hut zu bringen. Als Mutter einer kleinen Tochter schätzt sie die Möglichkeit, ihre Arbeitszeiten selbst einteilen zu können und auch ihr Pensum frei zu wählen. «Das funktioniert bei den VBZ wirklich top und hilft mir enorm, mich zu organisieren, sodass ich neben meiner Arbeit auch ein gutes Mami sein kann.»